Gasheizung vs. Wärmepumpe: Ein einfacher Kostenvergleich auf 20 Jahre gerechnet
💡 Kurz zusammengefasst
- Anschaffungskosten: Nach Förderung kostet die Wärmepumpe unwesentlich mehr als eine Gasheizung.
- Betriebskosten: Die Wärmepumpe spart jährlich relevant Heizkosten – in unserem Beispiel 11.824 € über den Zeitraum von 20 Jahren.
- CO₂-Einsparung: Die Wärmepumpe reduziert den CO₂-Ausstoß um 33 Tonnen in 20 Jahren – vergleichbar mit 275.000 Kilometern Autofahren.
- Zukunftssicherheit: Steigende CO₂-Steuern und sinkende Strompreise machen Wärmepumpen langfristig noch attraktiver.
- Zeitpunkt: Durch die aktuelle sehr hohe Förderung ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel
Es kommt nicht selten vor, dass unsere Kundengespräche mit folgenden Aussagen beginnen:
Durch die riesigen Anschaffungskosten rechnet sich eine Wärmepumpe niemals
Mein Nachbar meint, Wärmepumpen sind nur im Neubau wirtschaftlich erfolgreich
Ich habe gehört, dass die Betriebskosten für Wärmepumpen höher sind als für meine aktuelle Heizungsanlage
Wir können die Sorgen absolut nachvollziehen. Es geht dabei zum einen um eine relevante fünfstellige Investition. Zum anderen um einen der größten Fixkostenblöcke in jedem Haushalt: die Heizkosten. Gerade weil das Thema so wichtig ist, versuchen wir mit diesem Artikel einen realistischen und dennoch sehr einfachen Blick auf das Thema zu werfen. Das Ganze machen wir anhand einer Beispielrechnung des typischen deutschen Einfamilienhauses.
Ausgangssituation: Familie Appelt aus Dachau
Die vierköpfige Familie Appelt aus Dachau wohnt in einem Reiheneckhaus auf 122qm. Die 27 Jahre alte Gasheizung verbraucht jährlich etwa 19.000 kWh Gas. Es steht ein Heizungswechsel an und es stellt sich die Frage, ob sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe wirklich lohnt. Familie Appelt heizt aktuell mit Heizkörpern und will diese möglichst nicht tauschen.
Anschaffungskosten: Nach Förderung sind beide Alternativen etwas gleich teuer.
Die Durchschnittskosten der letzten Gasheizungen belaufen sich auf etwa 16.000 €
Wir würden in diesem Fall ein Buderus Gerät für etwa 33.000 € anbieten. Da die aktuelle Heizungsanlage ausreichend alt ist und die Familie die Immobilie selbst bewohnt, werden die ersten 30.000 € zu 55% gefördert.
Nach Förderung kostet Familie Appelt die Wärmepumpe also 16.500 €.
Ergebnis: Die Wärmepumpe kostet nach Förderung 500€ mehr als eine neue Gasheizung.
Aufkommende Fragen
Sie müssen zunächst die gesamte Summe vorstrecken. Sie erhalten die Förderung etwa 2-3 Monate nach Einbau der Wärmepumpe.
Betriebskosten: Die Wärmepumpe spart Geld. Monat für Monat.

Die Betriebskosten sind stark abhängig von der Jahresarbeitszahl (JAZ), die die Effizienz der Wärmepumpe wiedergibt. Zudem sind natürlich die Gas- und Wärmepumpen-Strompreise entscheidend.
Für Familie Appelt haben wir eine JAZ von 3,7 veranschlagt. Das ist sehr realistisch bei den Eigenschaften des Vorhaben. Zudem haben wir Stand heute (Januar 2025) aktuelle Gaspreise und Wärmepumpenstromtarife für unsere PLZ auf Check24 verglichen.
Angenommener Gaspreis: 10 Ct pro kWh
Angenommener Preis für WP-Strom: 25 Ct pro kWh
In der Grafik oben kann die Rechnung nachvollziehen.
Im Szenario Gasheizungsaustausch verbraucht Familie Appelt weiterhin 19.000 kWh Gas und zahlt dafür jährlich 1.900€ an Heizkosten.
Im Szenario Wärmepumpe verbraucht Familie Appelt aufgrund der effizienten Wärmepumpe lediglich 5.135 kWh Strom und zahlt dafür jährlich 1.284€ an Heizkosten.
Das Ergebnis : es werden jedes Jahr mehr als 600€ gespart. Das sind 50€ pro Monat.
Aufkommende Fragen
Natürlich gibt es über die jüngsten Wärmepumpen-Modelle noch keine verlässlichen Studien im Hinblick auf die Lebensdauer. Experten sind sich aber einig, dass bei fachgerechter Installation und richtiger Dimensionierung die Wärmepumpe ein Alter von 20 Jahren erreichen wird.
{Sie dazu auch: Wärmepumpen-Fehler: Die 5 häufigsten Fehler, die man im Markt beobachtet}
Die zukünftige Entwicklung des Preisverhältnisses zwischen Strom und Gas ist schwierig vorherzusagen. Entscheidend dafür sind Marktdynamik, politische Entscheidungen und Markttrends. Wir gehen davon aus, dass Strom relativ gesehen eher günstiger wird als Gas. Die beiden Hauptgründe sind
- Politische Haltung in Europa. Das äußert sich aktuell bereits durch die CO2-Steuer, die die nächsten Jahre massiv ansteigen wird, sowie durch Subventionen für alle erneuerbaren Themen.
- Ausbau der Erneuerbaren: Durch den rasant wachsenden Ausbau der Erneuerbaren wird Strom immer ‘grüner’ was den Preis langfristig senken wird.
Das ist natürlich eine sehr individuelle Frage. Im Gespräch mit den technischen Planern von RJ Haustechnik erhalten Sie eine für Ihre Situation individuelle Abschätzung. Nimmt man das Grundsetting und schaut sich lediglich die Betriebskosten-Ersparnis abhängig von der JAZ an, ergibt sich die folgende Tabelle:
Eine JAZ von ≥ 5 ist bei effizienten Wärmepumpen mit geringen Vorlauftemperaturen (durch Fußbodenheizungen) sehr realistisch.
CO2-Bilanz: Die Wärmepumpe spart Geld. Monat für Monat
Das Bild beim CO2-Ausstoß ist äquivalent wie bei den Kosten. Da die Wärmepumpe deutlich weniger Input-Energie benötigt als die Gasheizung, verringert sich der CO2-Fußabdruck drastisch. Zugrundeliegend sind die folgenden Annahmen für den CO2-Ausstoß pro kWh Energie:
Gas – 200 Gramm
Strom – 380 Gramm.
Im Ergebnis spart die Wärmepumpe über einen Zeitraum von 20 Jahren 33 Tonnen CO2. Sie finden das nicht wirklich greifbar? Das entspricht etwa 275.000 Kilometern Autofahren oder 11 Flügen von Frankfurt nach New York.
Sollten Sie sich für die Gasheizung entscheiden, müssten Sie etwa 200 große Bäume pflanzen, um die zusätzlichen CO2 Emissionen zu kompensieren.
Fazit: Jetzt ist der beste Zeitpunkt für den Wärmepumpen-Umstieg
Die Zahlen sprechen für sich:
- Die Wärmepumpe spart über 11.000 € in 20 Jahren an Betriebskosten.
- Gleichzeitig vermeiden Sie 33 Tonnen CO₂-Emissionen – eine Investition, die sich sowohl finanziell als auch ökologisch lohnt.
- Das Ganze ist vor allem durch die hohe Förderung so lukrativ.
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